Foto: Michael Fuchs
Die Schöpfung und Earthrise
Machen wir uns auf den Weg, 50 Jahre Kantorei der Karlshöhe sind erst der Anfang!
Beim Abschlusskonzert zum Jubiläumsjahr „50 Jahre Kantorei“ gehen wir unsere neuen Wege weiter: Durch die Kombination mit einer zeitgenössischen Komposition transformieren wir ein klassisches Meisterwerk in die Gedankenwelt und das Wertesystem des 21. Jahrhunderts. Und - wir dürfen es wieder im urbanharbor Ludwigsburg, dem pulsierenden Innovationsstandort in der Weststadt aufführen, in dem namhafte Firmen und Startups Konzepte und Produkte für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit entwickeln:
„Die Schöpfung“ von Joseph Haydn entführt den Chor und die Hörer in eine biblische Erzählung, ausgeschmückt mit allerlei paradiesischen Vorstellungen, lautmalerischen Schöpfungsakten und einem glücklichen Paar am Ende, das durch das Paradies lustwandelt und von keiner Sünde weiß. Kein anderes Stück besingt die Schöpfung so jubelnd, so frei und so unbeschwert. Berechtigterweise gibt es Fragen zum romantischen Friede-Freude-Eierkuchen und zur Darstellung des Gender-Bildes im Libretto der „Schöpfung“. So will dieser Abend mit dem Stück „Earthrise“ wieder einen Perspektivwechsel vornehmen, der an den Bewahrungsauftrag für den Menschen geknüpft ist: Inspiririert vom Bild der aufgehenden Erde, das die Besatzung der Apollo 8-Mission am Heiligen Abend 1968 aufgenommen hatte, entfaltet der britische Komponist Alec Roth mit seinem 2010 entstandenen Stück „Earthrise“ eine Dimension, die in Haydns „Schöpfung“ aus historischen Gründen offen bleibt. Gottfried van Swieten, der Librettist der „Schöpfung“, wusste wie Haydn nichts von Überfischung, von CO2, Stickoxiden oder gar Zoonosen. Heute sind sie Bestandteil der breiten, öffentlichen Diskussion und werden zum Teil moralisch überhöht oder noch schlimmer: einfach ausgeklammert.
Mit seiner Kompilation alttestamentlicher Texte nimmt sich Alec Roth allerdings nicht dieser Themen selbst an, vielmehr geht er einen Schritt zurück, indem er dem Zuhörer viel grundsätzlichere Fragen stellt, am zentralsten wohl: „Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte des Verstandes?“ aus dem Buch Hiob.
Der Text und die Musik von „Earthrise“ öffnen ein weites Fenster zu Haydns „Schöpfung“, wollen den Diskurs und das Ringen um die Verantwortung des Menschen gegenüber Gottes Schöpfung wach und frisch halten, ohne wertend zu sein und sie bitten: „Komm, und lehre uns den Weg der Einsicht“. Nicht die Einsicht selbst - sondern den Weg dorthin.
Von Nikolai Ott,
musikalischer Leiter der Kantorei der Karlshöhe
- Art der Veranstaltung
- Konzert
- Veranstaltungsort
- urbanharbor Ludwigsburg
- Datum
- Sonntag, 23.10.2022, 19:00 Uhr
- Einlass
- 18:00 Uhr
- Eintritt
- 15 | 20 | 25 EUR (ermäßigt jeweils abzgl. 5 EUR)
- Anfahrt & Parken urbanharbor
- Einfahrt über die Gröner Str. 9
- Programm:
- Joseph Haydn
- Die Schöpfung
- Alec Roth
- Earthrise
- Solisten:
- Sopran
- Ulrike Härter
- Tenor
- Philipp Nicklaus
- Bass
- Guillermo Anzorena
- Orchester
- consortium consonans
- Chor
- Kantorei der Karlshöhe
- Lichtkunst
- ARTeluci
- Musikalische Leitung
- Nikolai Ott
Plakat
Presseecho
"Klangvolles zum Jubiläum" titelte die LKZ durch Dietholf Zerweck in ihrer Konzertbesprechung. Ausführlich widmet er sich der ungewohnten Location für ein Klassikkonzert. Er stellte fest, dass das "schick-futuristische Ambiente" und die "Club-Atmosphäre" des Urban Harbor, offensichtlich auch viele jüngere Besucher zur "Schöpfung" und "Earhrise" gebracht hat. Zudem befand er "Die Akustik überraschend gut in der ehemaligen Industriehalle, das Konzerterlebnis nachhaltig".
Das Orchester gefiel mit seinem "... transparenten Klang und schönen Holzbläser-Details". Bei den Solisten hob Zerweck besonders Tenor Philipp Nicklaus, als vokales Zentrum des Abends, hervor. "Äußerst textverständlich", sein "Timbre Ton für Ton fokussiert" und "von leuchtender Klarheit", so sein Urteil.
Die Kantorei der Karlshöhe "gestaltete homogen die bekannten Chöre am Ende der einzelnen Schöpfungstage", so Zerweck. Bei Alec Roths "Earthrise" notiert Zerweck das "tolle Engagement der Kantorei für das Werk", welches für ihn vor allem im ersten Teil "dynamisch und rhythmisch am interessantesten ist und da wirklich unter die Haut geht".
"Zum Schluss gab es starken Beifall und Standing Ovations." Dem ist nichts weiteres hinzuzufügen.
Dietholf Zerweck: Klangvolles zum Jubiläum, in: Ludwigsburger Kreiszeitung (26.10.2022), S. 21
Impressionen vom Konzerttag, GP und Probenwochenende
urbanharbor Ludwigsburg (Konzert-Fotos: Michael Fuchs). Generalprobe und Probenwochenende (Fotos: Andreas Karl)
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