Tobias Horn und seine Liebe zur französischen Kathedralmusik
2002 bis 2017: Romantische Jahre
Nur 15 Jahre. Und wir dachten, Sie singen immer mit uns. Warum haben Sie der Kantorei 2017 Adieu gesagt?.
Tobias Horn: Das ist schnell erzählt. Der Hauptgrund war, dass ich den dreijährigen Sohn gehabt habe, und mir klar war, ich brauche mehr Zeit und will auch mehr Zeit für ihn. Das war mir damals und ist mir wichtiger als alles andere, ganz eindeutig. Und ich musste Kräfte schonen für die Zukunft, für die kommenden Jahre. Der zweite Grund, das war ein Zufall, war eine zeitliche Überschneidung, dass ich ab Wintersemester 2016 die Möglichkeit hatte, hier in Stuttgart an der Musikhochschule eine Orgelklasse zu übernehmen. Ich habe mich damals beworben, weil klar war, das ist das, was ich eigentlich schon immer wollte. Es war völlig offen, ob man mich da will oder nicht. Und das hat geklappt und ich habe zugegriffen. Es kam also nochmal was dazu, zu allem anderen. Und dann war klar: Das geht nicht mehr alles. Wenn Ludwigsburg eine hauptamtliche Stelle gewesen wäre, dann hätte ich zudem aus meiner Sicht – ich sag’s mal so - notwendige Umstrukturierungen im Chor angehen wollen. Das hat mich zunehmend sehr beschäftigt und mir wurde klar, dass mir dafür die zeitliche Kapazität fehlt. Und ich hatte Direktor Frieder Grau sehr geschätzt. Er stand bis zu seinem Abschied einfach voll und ganz hinter mir und der Kantorei. Ich meinte dann 2016/2017, einen Klimawechsel auf der Karlshöhe zu verspüren.
Konzerte in Estland, Frankreich, Finnland, den USA, Italien, Russland, Polen…, Lehraufträge und Orgelkurse in Stuttgart, Krakau, Moskau… Dazwischen kirchenmusikalische Basisarbeit im Kirchenbezirk Besigheim und mit uns in Ludwigsburg – alles mit großartigen Konzerten. Wie haben Sie das überhaupt geschafft? Ist es nicht ohne uns immer noch zu viel?
Tobias Horn (lacht): Die letzte Woche war ich mit meinem Sohn, er ist jetzt siebeneinhalb, viermal im Freibad. Und ich habe vier Konzerte gespielt innerhalb einer Woche.
War er mit in Estland?
Tobias Horn: Nein. Aber er hat natürlich die musikalischen Aktivitäten seines Papas in den letzten Jahren schon gut mitbekommen. Vor einem halben Jahr hat er zu Hause den Flügelschlüssel abgezogen und gesagt, „der kommt jetzt ins Versteck“. Aber die Frage war ja, wie ich das alles unter einen Hut bekomme. Also ich war schon immer ziemlich gut organisiert, ich bin sehr streng mit mir und sehr diszipliniert. Sonst hätte ich die letzten sieben Jahre nicht gebacken gekriegt, auch davor schon nicht. Ich habe immer sehr strukturiert gearbeitet. Das andere ist, ich habe auch viel Glück gehabt, sowohl in Besigheim, als auch in Ludwigsburg. Und so ist es auch heute noch, egal was ich mache, ich habe immer ein tolles Team. Also, nicht so ein Basis-Demokratieteam, wie es sich manche vorstellen in Chören, wo alle so ein bisschen mitreden und mitentscheiden dürfen. Im Grund geht es nur mit einer möglichst freundlichen, aber klaren Führung. Ich habe in Besigheim auch tolle Verhältnisse und das war in Ludwigsburg genauso. Angefangen mit dem Direktor Grau. Das Paradebeispiel aus den Chorreihen war der Albert Gerhard, unvergessen, unersetzlich. Und - in aller Bescheidenheit - ich bin ein schneller Arbeiter und Begreifer, musikalisch auch, das geht zackzack. Da habe ich Glück gehabt, eine Gabe mitgekriegt. Und ich habe viel von anderen gelernt, ich hatte tolle Lehrer und Vorbilder, musikalisch und menschlich prägende Begleiter gehabt, die mir jeder auf seine Art, jeder unterschiedlich, was mitgegeben haben. Und ich bin in Besigheim wie in Ludwigsburg auf wenig Widerstände gestoßen. Gut, manchmal muss jeder kämpfen. Aber ich habe relativ wenig Verschleiß mit Unsinn gehabt. Das ist auch ein Glück.
„Ich habe relativ wenig Verschleiß mit Unsinn gehabt“
Andersrum gefragt: Warum haben Sie sich 2002 einen zweiten großen Chor – uns - angelacht? Sie hatten gerade in Besigheim als Bezirkskantor Fuß gefasst und starteten in eine wundervolle Organistenkarriere.
Tobias Horn: Das sind auch mehrere Gründe. Zum einen war ich zu dem Zeitpunkt in Besigheim nur zu 80 Prozent angestellt. Das heißt, da war einfach noch zeitliche Kapazität zum Fulltimejob. Ausschlaggebend war die Aussicht, gute Musik machen zu können. Das war der Hauptgrund, sicher. Als ich in Besigheim angefangen habe, das war ein gutes Jahr vor der Bewerbung in Ludwigsburg, da gab es viele Wünsche, viel Potenzial, auch viel Rückenwind, aber da gab es einfach noch keinen Chor. Das lag alles brach, als ich hingekommen bin. Damals war noch nicht absehbar, dass wir auch in Besigheim mal „Elias“ und Brahms-Requiem machen können. Die Kantorei der Karlshöhe zu übernehmen, war der Wunsch, musikalisch durchstarten zu können, ohne zu wissen, was sich in Besigheim entwickeln wird. Und es war natürlich auch die Hoffnung, und das hat sich dann auch bestätigt, dass es Synergieeffekte gibt. Es gab natürlich auch Reibungspunkte. Heiligabend war immer so ein Streitpunkt. Wir hatten schöne Zweitaufführungen hier und dort. Dann sangen mal hier, mal dort ein paar Männer mit. Und die Kantorei der Karlshöhe hatte Probenwochenenden in Besigheim.
Zum Auftakt Duruflé! Welch ein Wagnis mit einem Chor, der bisher meist zwischen Bach und Bach und Mendelssohn changierte. Warum der Einschnitt? Wie waren die Reaktionen? Also wir beide, wir fanden und finden Duruflé immer noch fantastisch.
Tobias Horn: Ich auch. Es war natürlich gewagt. Es hätte auch daneben gehen können. Heute würde ich sagen, es war goldrichtig, der Einschnitt und auch der Einstieg. Ich weiß heute noch, was ich damals gern weiter geprobt hätte. Es war sicher ein schönes Konzert. Es war durchaus mit heißer Nadel gestrickt. Ich weiß von jedem Konzert, seit ich Musik mache, auch von jedem Orgelkonzert, jeden falschen Ton, wo der war, was ich toll fand und wo ich gedacht habe, Mensch, das hätten wir aber nochmals proben müssen. Ich habe auch schöne Erinnerungen an diesen Einstieg.
„Der Chor war in Topform. Das muss man wirklich sagen.“
Zum Glück! Aber warum haben Sie mit Duruflé angefangen?
Tobias Horn: Also Duruflé - Bach ist auch meine Welt, damals wie heute. Duruflé war damals vielleicht noch mehr als heute „meines“. Und es geht eigentlich nur gut, wenn ich etwas probe, das ich selber liebe. Zudem habe ich nie ganz verstanden, das darf man heute vielleicht sagen, warum ein Chor mit 90 Leuten ein Repertoire singt, das gar nicht allzu sehr zu der Art zu singen und zu der Menge an Leuten passt. Warum singt er nicht das große symphonische Repertoire? Gut Mendelssohn hat Siegfried Bauer gemacht, auch andere Stücke aus dem 19. und 20. Jahrhundert, aber doch sehr viel Bach. Das war natürlich auch eine andere Zeit, als er vor 50 Jahren angefangen hat, konnte er nicht wissen, wie sich der Chor entwickelt. Ich war der Meinung, das würde zum Chor generell passen, und ich war auch der Meinung, das würde den Chor weiterentwickeln. Der Chor war ja super intakt, da war nichts, was brach lag oder gar eine Baustelle gewesen wäre. Der Chor war in Topform. Das muss man wirklich sagen. Das ist das Beste, was einem als Nachfolger passieren kann. Es war aber auch eine Herausforderung. Da ist auch geunkt worden damals. Wie geht es weiter? Schafft der das, den Standard zu halten, auch neue Schritte zu gehen, ich würde jetzt nicht sagen, den Chor zu verbessern, aber zu entwickeln. Duruflé war also wichtig für den Chor, das hat auch zu ihm gepasst letztendlich. Man muss sagen, es ist gut gegangen. Und ansonsten: Wenn ich hundert Leute frage, passt’s euch, was wir singen?, da würde ich sehr unglücklich, weil ich dann hundert Meinungen habe. Jedenfalls ist der Chor nach der ersten Aufführung nicht kleiner geworden.
Woher kommt Ihre große Freude an der französischen Kathedralmusik? Duruflé, Fauré, Vierne, sogar César Franck. Was wir alles gesungen haben!
Tobias Horn: Ja, ja, wir haben viel gemacht. Und wir haben auch viel Bach gesungen. Und Passionen. Die Liebe zur französischen Kathedralmusik, die kam über die Orgel. Ich bin im Grunde in der kirchlichen Sphäre groß geworden, mein Vater war ja nebenamtlicher Organist. Als Kind, als Drei-, Vierjähriger habe ich Bücher über die großen Kathedralen angeguckt. Das war einfach meine Welt, das Kathedraleske. Eigentlich bin ich – seit Generationen - durch und durch evangelisch sozialisiert. Was mir an der Kathedralmusik gefällt, ist die sinnliche Komponente, das Mystische, wenn es ein bisschen nach Weihrauch riecht. Das, was dem evangelischen Württemberg im Gegensatz zum Katholizismus schon hier und dort öfter fehlt. Der Reiz des Fremdgehens in Musik.
Und dann auch noch Verdi! Mehrmals. Ohne Sie hätten wir nie Verdi gesungen. Sie lieben Verdi?
Tobias Horn: Ja. Das hat der Siegfried Bauer sicher auch gesagt, dass er im Grund seines Herzens ein Opernmensch ist. Deshalb hat er Musiktheater gemacht. Das ist bei mir genauso. Mein Herz schlägt und hat immer für die Oper geschlagen, das ist wieder die sinnliche Komponente, die auch in der italienischen Oper drin ist. Oper hat etwas mit Emotion zu tun. Da kann man manches musikalisch ausleben, beim Orgelspielen genauso, was im Leben halt nicht immer so geht. Im Leben muss man sich oft zusammenreißen und gut organisieren. In der Musik kann man es dann so ein bisschen leben, ohne zu zerfließen oder in Dauerrausch zu verfallen. Das darf man nicht machen. Man muss immer wieder den Weg aus dem Rauschhaften zurückfinden.
„Mein Herz hat immer für die Oper geschlagen“
Welches war Ihr schönstes Konzert mit uns? Wann hatte die Kantorei Ihre Hochphase in der Ära Horn?
Tobias Horn: Ich kann beide Fragen eigentlich nicht beantworten. Ich habe unzählige viele schöne Erinnerungen, musikalisch und ganz bestimmt auch menschlich. Das eine geht nicht ohne das andere. Ich kann nicht sagen: „Das schönste Konzert.“ Ich glaube, es waren viele schöne. Dafür bin ich dankbar. Ich habe in der Ludwigsburger und in der Besigheimer Zeit, also innerhalb von 20 Jahren mehr machen können und mehr Schönes erlebt als andere. Das war schon überreich. So Gott will, geht es ja noch ein bisschen weiter. Das muss man sich auch ein bisschen klar machen. Man muss immer den Blick auf die guten, die gelungenen Dinge richten, auf die Sachen, die einem geschenkt worden sind. Da waren viele dieser Geschenke dabei. Die Frage nach der Hochphase müssen andere beantworten. Ich habe mich bemüht, dass der Chor, je älter ich werde, nicht schlechter wird, sondern dass wir zumindest ein Level halten und nicht nachlassen. Ich hoffe, das ist gelungen. Ich habe Energien und Potenziale zu wecken versucht und rausgeholt, was ich konnte, auch finanziell. Und es ist wie alles im Leben, manchmal kriegt man es genau auf den Punkt, manchmal kommt man über die Erwartungen, manchmal wäre noch Luft nach oben gewesen. Das ist ganz normal. Alles andere wäre ja schrecklich. Das sind viele große Sachen, die mir im Gedächtnis sind, oftmals sind es aber auch ganz schlichte Sachen gewesen, die ich in guter Erinnerung habe. Auch schöne Gottesdienste. Wenn ich zum Beispiel an die WO-Reihe denke. Ich kann mich an Situationen erinnern, in denen ich menschlich sehr bewegt war beim Musikmachen. Das waren sehr wichtige Momente. Es geht nicht immer nur um Musik bei den Erinnerungen.
Warum sind zu Einstudierung und Aufführung der h-moll-Messe seinerzeit plötzlich so viele Sängerinnen und Sänger aufgetaucht – und genauso überraschend wieder verschwunden?
Tobias Horn: War das so? Wirklich? Da habe ich gar keine Erinnerung mehr.
Welche Qualitäten schätzten Sie an Ihrer Kantorei auf der Karlshöhe?
Tobias Horn: Mir fällt eine Menge ein. Eine unglaubliche Begeisterungsbereitschaft. Der Wille - nicht bei allen, leider, das muss ich sagen, das hat es mir zum Schluss auch ein Stück weit schwer gemacht, weil sie mir zum Teil zu „laut“ waren -, aber bei einem überwiegenden Teil war der Wille, einfach gute Qualität zu machen und dafür auch etwas zu geben. Es liegt mir persönlich nicht und es ist nicht meine Art zu arbeiten, um Disziplin und so etwas zu sehr zu kämpfen oder lautstark einzufordern. Ich mag mit Leuten, die nicht von alleine und nicht immer wieder neu in der Musik möglichst viel geben, nicht so gern. Dann gehe ich lieber spazieren. Also positiv war die überwiegend hohe Bereitschaft zur Qualität, wirklich etwas zu geben, Disziplin, Verlässlichkeit. Das klingt jetzt ein bisschen altmodisch, aber ohne das geht es nicht. Auch übers Musikalische hinaus hilfsbereit zu sein. Wenn ich mir das überlege! Der Albert, der war das Paradebeispiel, was der für uns alle gemacht hat, seine Vorgängerinnen auch. Diese Plakataktionen und so viel mehr. Ein unglaublich hohes Engagement. Und mir fallen so viele Menschen ein mit hohen menschlichen Qualitäten, über das Musikalische hinaus.
„Ich war in der Zeit stolz auf meine Kantorei“
Drei Musiktheater machten Sie mit: „Fürsten Bürger und Soldaten“, „Die Schöpfung“ und „Passion 2013“. Das war nicht so Ihr Ding oder liegen wir da falsch? Sie setzten das Verdi-Requiem an und Bauer studierte zeitgleich „Die Schöpfung“ ein. Etliche von uns sangen beides – am Ende in einer Woche!
Tobias Horn: Das war das zweite Verdi-Requiem, eine der schönsten Aufführungen in meiner Amtszeit. Der Chor hat in voller Stärke und wie immer in hoher Qualität die Aufführung bestritten. Es ist ja ein Unterschied, ob man überrollt wird oder ob jemand versucht, einen zu überrollen. Manche sind da ohne mein Zutun in eine Zwickmühle gekommen. Ich war in der Zeit stolz auf meine Kantorei, was sie musikalisch geleistet hat und wie sie zu zusammengestanden ist. Das sprach für ihre musikalische Qualität und ihre Loyalität und Qualität als Gruppe.
Und in all diesem musikalischen Erfolg immer die leidige Finanzierungsdiskussion. Hat Sie die bisweilen um den Schlaf gebracht – oder gehört die einfach dazu?
Tobias Horn: Um den Schlaf gebracht, hat sie mich nie. Wirklich nicht. Umgetrieben hat sie mich manchmal. Es ist ja ein nicht ganz leichtes Metier. Auf der einen Seite ist man für die Musik verantwortlich, auf der anderen Seite muss man natürlich irgendwie wirtschaften. Man weiß aber gar nicht, wie es genau laufen wird, wie viele Karten verkauft werden und, und, und. Das sieht man in der Corona-Zeit mehr denn je. Es ist immer dieser Spagat zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit. Das geht manchmal gut. Das geht manchmal daneben. Wenn ich sagen würde, das hat mich kalt gelassen, wäre das gelogen. Es hat mich beschäftigt, manchmal gequält, vor allem auch die Sorge: Wie geht das weiter? Wie lang wird das so gehen? Ein Stück weit beruhigend war immer das Wissen, dass die Arbeit nicht nur hochgeschätzt ist, sondern auch bei Direktor Grau nicht zur Debatte stand, ob das Luxus ist oder integraler Bestandteil. Das war einfach Konsens. Darauf konnte man sich verlassen. Das war beruhigend. Das hat der Siegfried Bauer nachhaltig vorbereitet, begriffen und oftmals auch formuliert: Diakonie und Liturgie, gottesdienstliche Musik und Nächstenliebe, die gehören zusammen. Die leben voneinander. Das war ein großes Glück und alles andere als selbstverständlich und auch in meiner Amtszeit ein ganz klarer Konsens. Und uns ist es gemeinsam gelungen, eine Arbeit zu liefern, die die Sache rechtfertigt. Schwierig wäre es geworden, wenn der Chor auseinandergebröckelt wäre, die Qualität zurückgegangen wäre, wenn es uns nicht gelungen wäre, auch öffentlich in Erscheinung zu treten und im kulturellen, städtischen und kirchenmusikalischen Kontext in Großraum Stuttgart wirklich eine Rolle zu spielen.
„Es ist immer dieser Spagat zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit“
Sahen Sie die Kantorei auf der Karlshöhe unter Existenzdruck?
Tobias Horn: Sie meinen in der Existenz gefährdet? Die Frage hat sich nicht gestellt. Von Seiten der Direktion war damals klar: Das kann nicht wegfallen. Ich hoffe sehr, das ist auch heute noch so. Und zwar nicht aus persönlichen Vorlieben heraus, sondern aus einem tiefen theologischen Verständnis heraus, was Musik in der evangelischen Kirche ist, dass der Mensch singen muss, wenn er an Gottes Wirken in der Welt glaubt, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt und der Dienst am Nächsten gespeist werden muss. Da war unterm Strich kein Zweifel. Und es war klar, die Kantorei mit ihren 80, 90 Leuten gehört zur Karlshöhe.
Was sollte die Kantorei der Karlshöhe mal singen oder mal wieder singen?
Tobias Horn: Das muss mein Nachfolger entscheiden. Das ist nicht meine Kompetenz. Das kann ich nicht beantworten.
Erinnern Sie sich an „Notre Père“ in Ronchamp?
Tobias Horn: Ja. Das war eines der Highlights. Ich glaube, wir haben das auswendig gekonnt. Wir haben es auch oft genug gesungen. Es ist auch schön.
Vermissen Sie uns manchmal?
Tobias Horn: Ja. Ja! Inzwischen geht’s. Dienstags das Gefühl, heute Abend geht’s zur Sache, jetzt ist es langsam weg. Ich vermisse manche Leute einfach menschlich sehr. Mit manchen habe ich noch Kontakt in größeren Abständen. So ist es halt im Leben. Der Albert zum Beispiel, der fehlt mir nach wie vor. An ihn denke ich jeden Tag.
„Das ist für mich ein Stück, ein Teil meines Lebens. Ein guter Teil.“
Was bleibt?
Tobias Horn: Es bleibt eine Menge an Erfahrungen und Erinnerungen, musikalisch und menschlich, die Dankbarkeit für alles, was da drinsteckt. Ich habe viel gelernt, ich war ja mehr oder weniger Anfänger, als ich die Kantorei übernommen habe, und in Amt und Würden in Ehren ergraut, als ich gegangen bin. Das ist für mich ein Stück, ein Teil meines Lebens. Ein guter Teil. Mein Selbstverständnis als Musiker und Kirchenmusiker und auch das, was mir persönlich menschlich wichtig ist, auch übers Musikalische hinaus, etwa die Art, wie man miteinander umgeht, das ist durch die Karlshöher Zeit geprägt. Wie man mit Menschen umgeht, wie man Menschen auf eine wohlwollende und freundliche Art führt, wie man ihnen in Krisensituationen begegnet, das habe ich - neben anderem - auch auf der Karlshöhe und von Direktor Grau gelernt. Da kann ich nur dankbar sein.
Und wissen Sie, was wir als schönstes Singerlebnis in der Ära Horn – abgesehen von den tollen Konzerten natürlich – in Kopf und Herz haben?
Tobias Horn: Nein. Das Einsingen von der Conny vielleicht?
Petra und Gertrud: Das Durcheinandersingen. In Bewegung singen. „Ruht wohl“ aus der Johannespassion singen, dabei rumtigern und Schritt für Schritt den anderen Stimmen zu begegnen.
Tobias Horn: Stimmt. Das war toll. Das kann man gerade gar nicht mehr machen unter Corona-Bedingungen.
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